Lorien – Under The Waves

Lorien sind im Grunde genommen zu dritt, obwohl sie als Quintett auftreten. Sie sind eine isländisch-italienisch-britische Promenadenmischung mit Homebase in England, und ihr Namen ist von dem Tolkien-Märchen mit den Ringen inspiriert. So viel dazu. Musikalisch siedeln Lorien unvorsichtigerweise so hoch oben im britischen Pop-Olymp, wo die Luft bekanntlich so dünn ist, dass sie eigentlich nur für eine Band ausreicht. Ihr Name: Radiohead. Das alles hat natürlich den erforderlichen Tiefgang, ist geradezu sehnsüchtig interpretiert und auch sonst ziemlich überzeugend dargeboten. Es ist alles in allem also schöne Musik, die einem da auf UNDER THE WAVES kredenzt wird. Zu schön um wahr zu sein? Keineswegs, auch wenn Lorien wie bereits erwähnt verdammt nah am Original sind. Auffällig nah! Gar zu nah? Definitiv! Wer danach THE BENDS von Radiohead auflegt, kann sich davon überzeugen, welche Inspirationsquellen bei Lorien sprudeln. Der hört aber auch, woher die Sehnsucht kommt und wo bei Lorien selbst die gelungenen Gitarren-, Keyboard- und Schlagzeug-Arrangements ihren Ursprung haben. Also doch wieder nur ein Plagiat? Nicht wirklich, und doch fühlt man sich ein wenig an die Geschichte von Sluts Debütalbum FOR EXERCISE AND AMÜSEMENT erinnert, als in jeder Rezension mindestens zweimal der Name The Notwist als Bezug auftauchte. Lorien werden es ähnlich schwer haben, aus dem übermächtigen Schatten ihrer Vorbilder herauszutreten. Es bleibt zu hoffen, dass sie demnächst mehr Eigenständigkeit entwickeln, denn das Zeug zu einer grollen Popband haben sie allemal.

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