Vor ein paar Spielzeiten hätte man den Lottergirls ein verächtliches „Electroclash“ nachgerufen und Electrotrash damit gemeint. Heute ist die Fusion von Dance und Rock, egal wie man sie auch nennen mag, eine Tatsache, an der man nicht mehr vorbeikommt. Was Fetish (Ex-Terranova) zusammen mit Princess Superstar und einer Reihe von seltsamen Gästen (Krautrocker Manuel Göttsching, „Disco Queen“ Amanda Lear, Rudi Moser of-Einstürzende-Neubauten-fame) auf Right On veranstaltet, ist funky, punky Dancepop mit erhöhtem Trashfaktor. Wahrscheinlich sind Lottergirls (nach Lotterboys vom vergangenen Jahr) wichtig für Fetishs persönliche Entwicklung, der das Projekt als eine Art kathartisches Werkzeug benutzt, um damit den Teufel des Downbeat auszutreiben, den er jahrelang mit Terranova angebetet hat. Die Teufelaustreibung will ihm auch niemand verübeln, denn kaum eine Musik der letzten zehn Jahre ist heute mehr geht-überhaupt-nicht als Downbeat – so sehr wie Electroclash vor fünf Jahren geht-überhaupt-nicht war. Die Funk-Rock-Disco der Lottergirls kann zeitweise Spaß bereiten, hat aber oft den Nährwert eines durchschnittlichen Fast-Food-Menüs: Man fühlt sich voll, wird aber nicht satt. Dass dabei auch der ein oder andere Hit abfällt („Stay Out“, „Love Is Dope“) ist dann eine angenehme Begleiterscheinung.

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