Lou Gramm – Ready or not

Es drang nicht nach außen, weshalb Sänger Lou, zusammen mit Mick Jones Foreigners wichtigster Songschreiber, nach fünf gemeinsamen Alben plötzlich eigene Wege geht — und doch nichts anderes tut als Hardpop á la Foreigner. Der Unterschied ist auch nur der: Gramm verzichtet auf aufwendige Keyboards, verhilft der Gitarre des Springsteen-Assistenten Nils Lofsren zu ihrem Recht und führt die Künste seines Bruders Ben an den Drums vor.

Also mehr ein Musiker-Album, wie anfänglich bei Phil Collins oder Robert Plant? Mit Sicherheit. Schließlich hat der Plant-Compagnero Pat Moran mitproduziert.

Die schönsten Teile des Albums sind eine makellose Anleihe bei The Free — „She’s Got To Know“ — mit fettem Schlagzeug, pumpendem Baß und fingerflinken Gitarrenlicks — sowie „Midnight Blue“ mit den klarsten Gitarrenriffs und dem größten Selbstbewußtsein (Peter Gabriels „Solsbury Hill“ läßt grüßen).

Das Ganze klingt wie eine Bonus-Platte für den treuen Fan. Denn eins ist sicher: Die nächste Foreigner-LP kommt bestimmt.