Louis Sclavis – L’Affrontement Des Prétendants
An den Rändern von Kunstmusik und Folklore ist es inzwischen ziemlich eng geworden – bis in die New Yorker Downtown-Szene hinein, wo Klezmer für alle halbwegs engagierten Jazz-Musiker zum guten Ton gehört. Dabei kommt weiterhin die gewichtigste Stimme aus Frankreich, die schon vor einer halben Ewigkeit den heimischen Bodensatz von Liedern und Tänzen in die Jetztzeit übertragen hat. Und so als ob Louis Sclavis mit seinem grandios aufspielenden Quintett erst einmal ein widerspenstiges Grußwort via USA schicken wollte, rückt er im Eingangstrack Jean-Luc CappozzosTrompete in die Nähe des Klezmers. Aber nur als eine Stimme, die von Sclavis‘ orientalisch angehauchten Klarinetten-Schleifen zu einem Feuerball wird, der zwischen Nordafrika und Ost-Europa hin- und herspringt. Als Startschuss für eine erneute Erkundung der eigenen Geschichte, zu der die Strenge der Renaissance ebenso zählt wie der Freigeist. Und nicht zu vergessen das Faible fürs Kulinarische, das Sclavis mit pfeffrigen Jazz-Rock-Phantasien bestätigt, die in ihrem Free Funk Groove Steve Coleman zur Ehre gereichen. www.ecmrecords.com.
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