Lousiana Gumbo
Wohl kaum eine amerikanische Provinz brachte so zahlreiche Musikströmungen hervor wie die ehemals französische Kolonie Louisiana, „wo die Luft so dick ist, dass die Fische darin schwimmen“. Dort trafen afrikanischer Blues, karibische Folklore, französische Tanzmusik und weißer Rock aufeinander und vereinigten sich zum scharf gewürzten Cocktail – vergleichbar dem traditionellen Gumbo-Eintopf der Kreolen. Obwohl sich durch Beiträge wie Clifton Cheniers „Ti Na Na“ stilistische Überschneidungen mit dem Putumayo-Sampler ZYDE-CO ergeben, widmet sich diese Kollektion vornehmlich der schwarzen Rhythm & Blues-Spielart Louisianas. Klassiker wie das wunderbar mystische“Voo Doo“ der Neville Brothers fehlen hier ebenso wenig wie der in New Orleans beheimatete Gospel-Blueser Johnny Adams und der immer noch unterschätzte Session-Keyboarder Eddie Bo. Noch spannender sind aber die Herrschaften in der zweiten Riege der Popularität: „African Gumbo“-James Bookers zündende Jam-Session mit Mitgliedern der Dr. John Bandwar lange Jahre verschwunden, bis Kopien der Bänder schließlich vor vier Jahren wieder auftauchten. Percy Mayfield, der als Songschreiberfür Aretha Franklin oderCount Basie arbeitete und mit seiner Komposition „Hit The Road.Jack“ Ray Charles’Karriere ins Rollen brachte, lieferte mit „Louisiana“ eine frühe Rock ’n‘ Roll-Reminiszenz an seine Heimat. Snooks Eaglin schließlich, der bereits mit Allen Toussaint und Dr. John spielte, beschließt diese hochwertige Sammlung mit einer geschmeidigen Soul-Ballade.
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