Love – Da Capo

Mit ihren ersten drei Alben lieferten die US-Psychedeliker um Mastermind Arhur Lee den Soundtrack zu den mittleren und späten Sechzigern. Auf ihrem ’66er-Debüt LOVE regierte bei dem Ensemble aus Los Angeles noch rustikaler R’n’B, Garagen- und Brit-Beat. Das zwei Jahre später erschienene FOREVER CHANGES empfahl sich mit irrsinnigem Facettenreichtum, fantasievollen Arrangements und hervorragendem Songwriting als psychedelischer Meilenstein. Den Weg in die musikalische Oberliga wiederum dokumentierte Longplayer Nummer zwei, DA CAPO, der, wie auch die beiden anderen Werke, nun in einer digital optimierten De-Luxe-Version vorliegt. Wie schon auf den beiden neueditierten Vorgängern kramten Rhino Records sowohl die Mono- als auch die Stereofassung aus den Archiven hervor und ergänzten diese um eine Work-In-Progress-Novität des Love-Klassikers „Seven & Seven Is“. Die A-Seite des Vinyloriginals bot einen fulminanten Querschnitt durch die kalifornische Psych-Pop-Szene: Vom eindringlichen barock-verspietten, natürlich von Lee komponierten Opener „Stephanie Knows Who“ über Gitarrist Bryan Macleans verjazzten Bossa Nova „Orange Skies“ und das Latin-inspirierte „Que Vida!“ bis hin zum fragilen „She Comes In Colours „, das die Rolling Stones zu „She’s A Rainbow“ inspiriert haben dürfte, brilliert das chemischen Substanzen nicht abgeneigte Quintett. Der 19 Minuten lange Psychedelic Blues-Marathon „Revelation“ dürfte den Stones ebenfalls gefallen haben. Er war als Antwort auf „Going Home “ (vom ’66er-Stones-Album AFTERMATH] gedacht und nahm den experimentierfreudigen Spirit von Jagger/Richards THEIR SATANIC MAJESTIES REQUEST um gut ein Jahr vorweg.

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