Love Don’t Live Here No More von Snoop Doge & David E. Talbert

Es war der Sommer 1989. Trotz aller Probleme, die das vaterlose Aufwachsen im Ghetto mit sich brachte: „Kleine Niggaz“ wie Ulysses und sein Bruder Bing „drehten frei“. Was immer der unterhaltsam wackelnde Übersetzer, Snoop Doog in diesem autobiografischem Roman oder sein Co-Autor, der erfolgreiche Dramatiker David E. Talbert, damit auch meinen-der Leser macht sich bei der Überquerung dieses Slang-Holpersteins einfach seinen eigenen Reim.Zu verstehen gibt es in diesem ganzen Buch sonst ja nicht viel: Der literarische Anspruch liegt auf dem Niveau eines höchstens durchwachsenen Jugendbuchs(ab 12), die Dichte jener Worte, für die Zwölfjährige heute noch den Mund ausgewaschen bekommen, hält sich entsprechend zielgruppenorientiert in Grenzen. Ulysses‘ Geschichte schlurft von Schauplatz zu Schauplatz, von Klischee zu Klischee von der viel zu kleinen Sozialwohnung über den Schulhof und die reiche Stube des Großdealers zurück auf die Straße usf. Ulysses dealt selbst und schwätzt in der Kirche, muss bei den Eltern der Angebeteten zum Abendessen antanzen, kriegt auch mal eine Waffe in den Mund geschoben und später noch mehr ab. Aber was das alles mit Ulysses macht, wer diese Menschen tatsächlich sind, die ihn umgeben: Dieses Buch weiß es nicht. Eine Welt voller Statisten, keine Reflektion, kein Reim auf die Geschichte, eben nicht mal eine richtige Geschichte. Mutti ist die Beste, die Welt ist schlecht, Hintern müssen breit sein. Snoop und die Hood. Das soll alles gewesen sein?!

>» www.snoopdogg.com