Low – Songs For A Dead
Nach ihrem kurzen Major-Gastspiel sind Low aus Duluth/Minnesota, wieder bei einem Winzig-Label gelandet. Dadurch sind die Platten des Trios allerdings noch schwerer erhältlich: SONGS FOR A DEAD PILOT, eine EP mit sechs neuen Tracks, erscheint hierzulande lediglich als Import. Angesichts des spleenig-unzugänglichen Materials ist das aber keineswegs verwunderlich. Aufgenommen mit einem 8-Spur-Gerät im eigenen Proberaum, führt das Gespann fort, was es bereits auf dem ’96er Album THE CURTAIN HITS THE CAST praktizierte: Hypnotischer Slo-Fi mit sphärischen Keyboards, jazzigen Drums und dezenten Streichern. Gitarrist Alan Sparhawk und Ehefrau Mimi Parker (Percussions) kreieren eine magische Aura aus spirituellem Minimalismus. Mimi Parkers säuselnder Gesang ist betörend, das Zusammenspiel progressiv, die experimentellen Ausflüge sind durchsetzt von gepflegter Melancholie. Die einzelnen Stücke finden denn auch kein Ende, sondern ufern so lange aus, bis auch die letzte Schwingung abklingt. Low gehen nie aus sich heraus. Sie bleiben unbestimmt, diffus, halten alles zurück und ersticken jeden Anflug von Dynamik schon im Ansatz. Den Attributen des Rock ’n‘ Roll stellen sie Fragilität und Kopflastigkeit entgegen: Die Trauer der Carpenters kombiniert mit der Fortschrittlichkeit der Velvets und der Monotonie des frühen Lou Reed. Doch solche Vergleiche greifen nur bedingt. Low sind alles und nichts-gerade das macht sie so interessant.
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