Lyle Lovett – Lyle Lovett And His Large Band
„Auf meinen Kopf paßt kein Cowboyhut“, hat Lyle Lovett hintersinning von sich gesagt. Und in der Tat: Mit der letztlich immer noch traditionellen Countrymusik eines Randy Travis etwa haben weder seine nachdenklichen Texte noch seine musikalische Wandlungsfähigkeit viel gemein. Dennoch gehört der lange Texaner mit der Hochfrisur zum besten, was die sogenannte „New Country Music“ Amerikas zu bieten hat: Auf seinem neuen Album (mit fast zwei Jahren Verspätung erschien in Deutschland erst vor kurzem sein LP-Debüt) geht’s, getreu dem Titel, zunächst Big-Band-mäßig/jazzig zur Sache, bevor Lovett kaum weniger souverän Folk-Saiten
mustern – Rapper dringen immer weiter und konsequenter ins Schlafzimmer vor. Dieser Vertreter hier engagiert für sein „Sweet Thing“ sogar eine erotisch höchst engagierte Frauenstimme, die eindeutige Liebeslaute von sich gibt.
Sampelnderweise bedient sich «warne vor allem im reichen Fundus der 70er Funk-Gitarren, was besonders gut kommt, wenn Laidback-HipHop wie „The Rhythm“ oder „Keep On Doin‘ It“ ansteht. Reflektierter HipHop von einem bekennenden Islam-Anhänger – meistens unterhaltsam, selten wirklich essentiell.
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