Maanam – Wet Cat
Der Titel weckt Assoziationen an genüßliche Live-Stunden. in denen sich die schöne Kora. verschwitzt wie eine nasse Katze, lasziv und raubtierartig auf der Bühne bewegt – fauchend, schnurrend und seufzend. Da ist ihre Stimme von aufwühlender Magie.
Leider geht der auf Vinyl konservierten „Nassen Katze“ diese Live-Faszination etwas ab. Zwar bietet sie Songs wie „Lipstick“, einen Tanzflächen-Animateur für Funk-Muffel; zwar ist die „Simple Story“ eine musikalisch einfache, aber einprägsam romantisch-melancholische Geschichte. Doch was man in „Don’t Lean Ouf noch nicht recht glauben will, kristallisiert sich in „Good Night Albert“ vollends heraus: Kora sucht unnötigerweise die stimmliche Nähe zu Patti Smith. Nur: Kora hat einfach nicht den morbiden, knochentrocken-verrückten Charme des Space Cowgirl.
Teilweise läßt Polens Rockband Nr. 1 mit ihrer Rock n‘ Roll/Punk-Melange immer noch liebenswert Antiquiertes durchblitzen. Der Produktion wurde von Micky Wolf in Berlin der letzte Schliff gegeben. Die Begleitband wurde dabei musikalisch auf Diät gesetzt.
Die Mannen um Mastermind und Gitarrist Marek Jackowski werden sich entscheiden müssen, ob sie sich in Zukunft noch mehr zurückziehen, um Koras ausdrucksstarker Stimme mehr Tiefe zu lassen – oder ob sie sich wieder in den Vordergrund schieben und den Gesang fließend einflechten wie auf der 1983er NIGHT PATROL.
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