Mac Lethal – 11:11 :: Alleinunterhalter der Angepissten

„Fuck Veganism“, fordert das erste Banner auf Mac Lethals MySpace-Seite, „I’m A Rapper And I Don’t Really Like Rap“, ist auf dem zweiten zu lesen. Na, noch einer: „If Yoko Ono Gave You Herpes, Would That Be Strawberry Fields Forever?“ Nachzuhören ist das alles auch auf dem neuen Album des 25jährigen Rappers aus Kansas City, einem Longplayer mit dem Titel 11:11, der eigentlich schon vor ein paar Jahren erscheinen sollte, von Mac Lethais damaliger Plattenfirma totgeschoben wurde und nun… nein, so wird kein Schuh draus. Der Titel 11:11 verweist zwar noch auf das alte Album, bei den 13 Tracks handelt es sich aber weitgehend um Stand-Up-Comedy vom Mac-Lethal-Jahrgang 2007. Man könnte auch sagen: More Songs about beer, girls & Kansas City. Mac Lethal ist vom Standard aktueller HipHop-Produktionen etwa so weit entfernt wie Carlos Santana von Dubstep, trotzdem hat der Rapper mit dem bürgerlichen Namen David McCleary Sheldon sich Fans in der HipHop-Gemeinde gemacht, als Scribble Jam Battle-Champion und Chef-Zyniker aus dem Umfeld von Sage Francis und Atmosphere. Auf 11:11 zeigt Mac Lethal das, was er am besten kann: Muskeln und Schnauze spielen lassen – als eine Art Alleinunterhalter der Angepissten, der sich mit Hammond-Orgel und Haudrauf-Beats aufgemacht hat, ein bisschen Eminemtheater zu veranstalten. So schaukelt er auf HipHop-Shuffles von einem ultrablöden Witz zum nächsten und erwischt dabei so ganz nebenbei ein paar geniale Momente, „Teil Me Goodbye“ ist ein prima gefaktes Pop-Drama mit Plinker-Piano und No-Name-Streichern. Vergleiche mit Frank Zappa sind auch nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn man „Make Out Bandit“ einmal gehört hat, mehr noch erinnert dieser Mundartist aber an die Kunstfigur Earl Zinger, die einst dem Briten Galliano als Alias für seine munteren Musikreisen diente. Man weiß eben nie genau, wo man bei Mac Lethal ist. Im Zweifelsfall beim Bier, beim eigenen Mac Beer, das der Künstler mit diesem Album crosspromotet. Jetzt locker machen und hoch die Tassen: „Pound That Beer“.

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