Maceo Parker – Schools In
Spätestens seitdem Maceo Parker sich nicht zu schade ist, auch an Stadtfestwochenenden zwischen Bierzelten und Würstchenbuden aufzutreten, hat er in der Jazz-Szene seinen Kredit verspielt. Na und? Denn was sich auch über den Funk-Mainstream von Parker nörgeln ließe – der Mann ist die Garantie für schweißtreibenden Groove. Und im Gegensatz beispielsweise zum deutschen Fusion-Stoffel Klaus Doldinger. der sich bei lokalen Open-air-Veranstaltungen gleichfalls als Animator versucht, hat Parker bei seinen höllisch heißen P-Funkiaden stets Musikertrümpfe in der Hinterhand und zur Seite, die für das nötige Niveau sorgen. Auf dem neuem Album schools in ist es neben der Dauersaxröhre Candy Dulfer eine von Ex-Funkadelic-Bassist Rodney „Skeet“ Curtis angeführte Rhythmusgruppe, die über jeden Zweifel erhaben ist. Welche Kunststückchen Curtis im Hintergrund abliefert, während sich vorne die sonnengrell strahlende Bläsersektion in Positur stellt, unterscheidet allein Parkers Anspruch vom Rest der Funk-Welt. Daß Parker dabei als Komponist nicht gerade die Super-Leuchte ist, macht nichts. Es geht schließlich nur um das entsprechende Sprungbrett, um die dreidimensional angelegten Arrangements bis zum Platzen auszudehnen. Wenn er mit seinen zackig hineingeworfenen Saxophon-Initialen dann den Startschuß gibt, schaukelt man sich gegenseitig hoch. Mit glühenden Hammond-Orgel-Sounds und vokalem Ping-Pong-Spiel zwischen seinem robust-rauhen Organ und seinen Chor-Girls.
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