Madredeus – O Paraiso
Das „Video“ zu Madredeus lief 1995 in den Kinos. „Lisbon Story“ sollte ursprünglich eine Hommage an Portugals Metropole werden, geriet Regisseur Wim Wenders jedoch zur unverhohlenen Liebeserklärung an das dort beheimatete Kammerorchester und ihre Ausnahmesängerin Teresa Salgueiro. O PARAISO mit seiner wehmütigen Mischung aus Klassik und Fado versetzt den Hörer in ein südliches Arkadien. Kein Hochspannungsmast wächst aus dem Olivenhain, das klare Bächlein plätschert nicht vor der Silhouette eines Atommeilers und liebliches Vogelgezwitscher wird nicht vom Getöse des nahegelegenen Highways übertönt. Senora Salgueiros melancholischer Engelsgesang ist Balsam für die streßgeplagte Seele der Großstädter. Kann man dieses musikalische Manifest gegen die Sucht nach Fast Food und TV-Trash länger als eine halbe CD ertragen? Nein. Das Schlaraffenland findet man sowieso im Supermarkt um die Ecke. Und dort kann man dann noch schnell shoppen gehen, und danach beginnt ja auch gleich der Spielfilm.
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