Maktub – Say What You Mean

Reggie Watts mag ein großartiger Alleinunterhalter sein. Ein Afro-Amerikaner mit opulenter Lockenpracht, der für seinen Standup-Act bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde und der nebenbei noch als Solist sowie mit diversen Bands unterwegs ist. Etwa als Sänger der Seattle-Band Maktub. Ein arabischer Begriff („es steht geschrieben“!, den er in Paulo Coelhos Bestseller „Der Alchimist fand und der – gemein gesagt – eigentlich auch schon das Spannendste an diesem Projekt ist. Denn obwohl das Quintett nun schon sein drittes Album vorlegt, auf allerlei Club-Tourneen kreuz und quer durch die USA zurückblicken kann und mit wohlwollender Presse bedacht wird: Irgendwie bleibt von den zehn Songs so gar nichts hängen. Mehr noch – sie laufen einfach so durch, ohne große Begeisterung oder Euphorie zu evozieren. Vielleicht, weil die Kombination aus klassischem Motown-Soul und psychedelischem Seventies-Rock seit Lenny Kravitz und Ben Harper nun wirklich kein Novurn mehr ist. Vielleicht aber auch, weil Reggies Falsett-Stimme einfach zu sehr an übermächtige Vorbilder wie Marvin Gaye oder AI Green erinnert. Oder weil und das scheint am wahrscheinlichsten die fünf zwar alle talentierte Musiker sind, aber doch keine zündenden Songs schreiben. So pendelt der Großteil der zehn Stücke sonderbar umnspiriert vorsieh hin und erinnert mal an Sly Stone, an Living Colour, Fishbone und an Barry White. Seidige, elegante Balladen mit Piano und Streichern treffen auf Schmuse-Soul, knackigen Retro-Sound und jazzigen Pop-Rock. Alles nett, alles soulful, aber doch ohne echten Kick. Der stellt sich erst ein, wenn Maktub im Verlauf eines Songs so richtig aus sich herausgehen, frei jarnmen und das Tempo anziehen. Etwa in „20 Years“, „Blown Away“ und dem finalen „Right To Breathe“. Stücke, die ganz langsam und verhalten anfangen, nur um sich dann zu richtig großen, fetten Groove-Monstern aufzubauen. Das mag live ziemlich Klasse sein, auf Platte dagegen hat man das Gefühl: Diese 45 Minuten hätte man auch besser nutzen können. Etwa mit einer anderen CD. Genau die lege ich jetzt ein.

www.maktub.com