„„Malcolm“ von Nadia Tass :: Kinostart: 4. Dezember
Stille, unaufdringliche, besinnliche Komödien haben Hochkonjunktur, und mit ihnen junge Regisseure, neue Autoren und unverbrauchte Schauspieler-Gesichter, meist aus England oder Australien.
Für die studierte Psychologin. Schauspiel- und Englisch-Lehrerin. Sängerin und Schauspielerin Nadia Tass war „Malcolm“ die erste Filmregie; ihr Mann. Standfotograf David Parker, schrieb dazu sein erstes Drehbuch, stand hinler der Kamera und produzierte das Ganze. (Musik: Simon Jeffes und das Penguin Cafe Orchestra.) Malcolm (Colin Friels) ist ein liebenswerter Trottel: ein Genie, wenn es darum geht, mit Spielzeug-Eisenbahnen und sonstigen technischen Spielzeugen herumzubasieln — eine absolute Null in puncto zwischen menschliche Beziehungen. Seit dem Tod seiner Mutter lebt er zurückgezogen im elterlichen Haus, bis er eines Tages seinen Job im Straßenbahndepot verliert und einen Mieter ins Haus nehmen muß. Aus dem einen, Gelegenheits-Gauner Frank (John Hargreaves), werden schnell zwei; Franks Freundin Judith (Lindy Davies) zieht auch noch ein.
Die beiden krempeln Malcolms Einsiedler-Dasein völlig um, und nachdem er weiß, mit wem er es zu tun hat. knobeln sie zu dritt das Über-Ding aus. Sie klauen das Geld nicht selbst, sondern lassen die Drecksarbeit von ferngesteuerten Aschenbechern erledigen. Die Polizei interessiert sich derweil brennend für ein kleines gelbes Auto, das man in zwei Hälften zerlegen und beide getrennt fahren kann.
„Malcolm“ lebt von seinen technischen Spielereien, ihren skurrilen Einsatzmöglichkeiten und seinem Hauptdarsteller. Colin Friels stolpert durch Melbourne wie ein junger „Mr. Chance“ /Peter Sellers. Ohne seine Leistung würden das relativ niedrige Budget und das relativ dürftige Buch unangenehm auffallen — so aber merkt man’s erst auf den zweiten Blick.
Mehr News und Stories