Man – Endangered Species
Wir sprechen hier von einer Rote-Liste-Kapelle:alt und grau und unhip, vom Aussterben bedroht, alten Zeiten nachtrauernd, dabei aber zutiefst sympathisch und, obwohl vom Pech verfolgt wie sonst vielleicht nur die Pretty Things, bemerkenswert stur. Wir sprechen von Man, jener 1968 gegründeten Band, die immer noch und immer wieder so tut, als müsste es von Rechts wegen „Wales-Coast“ statt „Westcoast“ heißen, als sei Swansea Haight-Ashbury, der verblichene John Cipollina der liebe Gott und sein Quicksilver Messenger Service die himmlische Heerschar. Fünf Jahre nach ihrem letzten Studiowerk melden sich die letzten Hippie-Mohikaner Europas- nach der Live-Platte LEGAL BOOTLEG LIVE ’99 – mit einem neuen Studioalbum zurück. Auf ENDANGERED SPECIES präsentieren die Recken der ersten beziehungsweise zweiten Man-Stunde -Deke Leonard und Micky Jones an den Gitarren, Bassist Martin Ace und Tastenmann Phil Ryan plus Neuling Bob Richards am Schlagwerk – leider in wenig Pracht und viel Peinlichkeit acht ausladende Stücke, die sich zumeist im unteren Drehzahlbereich bewegen, oft genug an der eigenen Keyboardgrütze zu ersticken drohen und mitunter verdächtig nach Mainstream-„Rock“ ä la Foreigner tönen. Das will trotz gitarristischer Höhenflüge nie so richtig abheben, und irgendwann legt der Man-Fan entnervt was Altes auf: MAXIMUM DARKNESS zum Beispiel, 1975 mit Gast-Gott John Cipollina live eingespielt – und frei von tumbem Tasten-Gedöns. No bullshit. Get it.
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