Mansun – Six
Von den Mitte der 90er Jahre hochschäumenden Wogen britischer Popmusik in die Reihen der führenden englischen Bands gespült, wollen sich Mansun nun den Status als zeitlose Combo erkämpfen. Und so nahmen sie sich für ihr neues Album nicht die aktuellen britischen Kollegen, sondern solch illustre Figuren wie die Talking Heads oder Captain Beefheart zum Vorbild. Das Ergebnis ist ein Konzeptalbum wie aus dem Lehrbuch. In drei musikalische Teile gegliedert und ohne erkennbare Grenzen zwischen den 13 Songs durchbricht SIX all das, was man als Struktur eines Rockalbums bezeichnen würde. Fast übergangslos ineinander verwoben folgt ein Break dem anderen, heften sich wuchtige Riffs an filigrane Songfragmente wie man sie heute nur noch von Radiohead kennt. Bereits die erste Single „Legacy“ ist ein solch epischer Rundumschlag. Zwar gehen den vier Engländern die ehernen britischen Wurzeln nie verloren, doch mit sperrigen Hooklines und symphonischem Gitarrenlärm schaffen sie eher eine gewitzte Albumvariante von „Bohemian Rhapsody“ als eine öde Kopie der URBAN HYMNS. Ob die lobenswerte Abkehr vom Britpop Marke „altbacken“ auch unter den deutschen Fans Anerkennung ernten wird, bleibt allerdings noch offen.
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