Maps – We Can Create
Alle zehn Jahre erscheint ein Album wie dieses, ach was, einmal im Vierteljahrhundert vielleicht. We Can Create ist in einem Schlafzimmer entstanden, irgendwo in einer namenlosen Satellitenstadt in den britischen Midlands. We Can Create ist das Baby eines Pop-Puzzlers und Heimarbeiters, dessen Namen wir uns merken werden, ob wir wollen oder nicht: James Chapman. Die elf Tracks, die er zu dieser Platte gemacht hat. zeugen von einer monumentalen Vision, einer Philspectorisierung kleiner Privatpopstunden, diese Tracks werden von einem einzigen großen Strom verschluckt, sie treten an, Raum und Zeit zu erkunden- Leuchtraketen und Lichterkugeln voran. Hallo, ich bin James, und wer seid ihr? Was dich und mich und jeden halbwegs popinteressierten Menschen erschlagen wird, sind die Melodien, sie sind von erschütternder Süße, hier und da von sakraler Stille, manchmal haucht Chapman nur ein paar Worte in den Äther, im nächsten Moment macht ersieh auf, den Pet Shops noch einmal den perfekten Popsong zu buchstabieren – „Don’t Fear The Sun/Feel Like Someone“. Aufgenommen hat der Brite die Songs auf einem 16-Spur-Recorder, bei der Produktion assistierte ihm Valgeir Sigurdsson (Björk) in Island, abgemischt hat Ken Thomas (Sigur Ros)- nur, um ein paar Koordinaten zu geben. „So Low So High“ zum Einstieg verbindet den Saccharin-Gehalt eines Abba-Refrains mit dem elliptischen Gazer-Rock von, sagen wir, My Bloody Valentine. „When You Leave“ zum Finale scheint den unmenschlichen Weg durch die Lichtjahre zu nehmen. Zwischen diesen beiden Polen ist ein Solitärentstanden, glitzernd, gleißend, ein Stück andersweltlicher Lärm, der noch in diesem Momentum uns unbekannte Monde kreist. Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt schon wie der britische „New Musical Express“ anhöre: Kauf dieses Album oder stirb!
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