Marauder – Blackfoot

Da hat doch letztens ein Leser behauptet, ich würde jeder Südstaatenband fünf Sterne geben. Gut, dass es Blackfoot gibt, kann ich da nur sagen, denn für ihr neues Machwerk MARAUDER rücke ich bestimmt keine fünf Sterne raus, obwohl sie doch aus Jacksonville/Florida stammen. In der Sparte Hard Rock gehören sie für mich zwar zu den wenigen Bands, die ich noch halbwegs akzeptieren kann, weil ihnen der Southern-Blues noch nicht ganz abgeht, doch auf MARAUDER werden mir zu viele leere Heavy- Rock- Hülsen gedroschen.

War auf STRIKES, dem ersten hier veröffentlichten Album, die Artverwandtschaft zu anderen Jacksonville-Bands wie Lynyrd Skynyrd noch deutlich zu hören, so ging der Trend über TOMCATTIN‘ zu MARAUDER doch deutlich zum grobschlächtigen Hard Rock. Angesichts der Heavy- Welle der letzten Zeit mag das für Blackfoot in finanzieller Hinsicht verständlich sein, für mich jedoch ist es eine Enttäuschung. Die Produktion ist an einigen Stellen so heavy, daß vereinzelte gute Songideen völlig plattqewalzt werden. Die Härte an sich

scheint wichtiger geworden zu sein als die Stücke selbst. Ein Song wie „Spendin‘ Cabbage“ von „TOMCATTIN“, der mich ohne Einschränkung gut anmacht, gibt es auf MARAUDER nicht mehr. „Fly Away“ und Rattlesnake Rock’n’Roller“ gefallen mir noch relativ gut, doch die guten Ansätze gehen im harten Geklotze unter. Und für den Fall, dass ich mal einen Schuß kompromissloser Härte brauche, gibt es ja immer noch NO SLEEP TILL HAMMERSMITH von Motörhead.