Marc Almond – Mother Fist & Her Five Daughters
Seine letzte Single“.Melancholy Rose“ ist der Schlüssel für Marc Almonds neue LP: schwermütig, gebrochen, ein paar kleine Blutstropfen aus der Haut ritzend, so schallt MOTHER FIST aus den Boxen. Vorbei scheint Marcs Flirt mit flachen Schlasjer-Hvmnen der STORIES OF JOHNNY-LP, was nicht heißen soll, daß Mark selbst, seine Stimme oder seine textlichen Vorlieben für die Abseiten des Lebens sich irgendwie geändert hätten. Nur ist hier der musikalische Background nicht mehr von dem beruhigenden, einförmigen Dauer-Bombast, der unberührt weiterrollt und den Sänger nur mitsingen läßt. Hier steht Almond selbst im Vordergrund, die Musik liefert die Grundstimmung für seine gesanglichen Exkursionen – eine künstlerische Rückbesinnung auf sein Schaffen bei Soft Cell und Marc & The Mambas.
Diszipliniert und geschmackssicher wie ein erfahrener Entertainer bewegt sich Almond durch die spannenden, intelligenten Kompositionen, deren schleichende Dynamik nicht zuletzt von der Pianistin Annie Hogan geprägt wird: So brüchig und wechselhaft die Nachtclub-Arrangements klingen mögen, ihr Klavier ist neben Marcs gereifter Stimme jederzeit zu identifizieren.
Obwohl die Platte Zeit braucht, sich im Ohr des Hörers zu entwickeln, ist MOTHER FIST Almonds bislang bestes Solo-Werk. Die lange Wartezeit hat sich gelohnt.
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