Maria Taylor – Lady Luck

Maria Taylors persönliche Disposition zwischen latenter Melancholie und der vagen Hoffnung aufein Stück vom Glück prädestinieren sie natürlich zur Singer/Songwriterin. Mit Azure Ray hat Taylor die Ängste ihrer Generation trefflich in Musik übersetzt. Die Trennung der Band, zwei Jahre nach HOLN (IN LOVE (2003), schien folgerichtig. Nach diesem bitter-süssen Dream/ Nightmare-Pop-Alburn konnte nicht mehr viel mehr kommen. Ihre Soloalben 11:11 (2005) und LYNN TEETER FLOWER (2007) stellten dann eher halbgare Versuchedar, sich von Azure Ray zu lösen, deren kreative Kraft offensichtlich Bandpartnerin Orenda Fink gewesen ist. Maria Taylors drittes Soloalbum LADY LUCK hat ein paar wunderbare Ansätze. Immer dann, wenn die Arrangements ins Belle-&-Sebastian-harte („LadyLuck“) gleiten und Musik und Text einegänsehauterzeugende Einheit bilden („Broad Daylight“), selbst semi-kitschige Synth-Streicherarrangements können Taylors Songs vertragen („My Favorite Love“) – oder einfach: Taylor ist immer dann gut, wenn ein Song da ist, der nicht vom Arrangement kaputt gemacht werden kann. Aber die Hälfte der zehn Lieder auf LADYLUCK treibt in einer lauwarmen Arrangementsuppe in Richtung Erwachsenenpop. Irgendwie erwachsen werden, das scheint Maria Taylors größtes Bedürfnis zu sein.

www.marta-taylor.com

CD im ME S. 40