Mark Eitzel – The Invisible Man :: Singer/Songwriter

Mark Eitzel ist ein Trauerkloß, wie das früher auch mal sein britisches Pendant, Morrissey, war. Wobei der Mann aus San Francisco mindestens ebenso sophisticated wie der ehemalige Smiths-Sänger ist. Was wir nicht nur von seinen Soloalben kennen, sondern auch früher von seinerzeit als Kopf des American Music Club, einer der wichtigen Bands des Americana. Seit der Auflösung des American Music Club hat Mark Eitzel drei Soloalben aufgenommen, die den Songwriter als melancholischen, gleichfalls auch sehr humorvollen Erzähler zeigen. Konnte er sich bei diesen Alben auf so bekannte Mitstreiter wie Peter Bück (R.E.M.) und Steve Shelley (Sonic Youth) verlassen, so hat Eitzel auf seinem neuen Album fast alles im Alleingang eingespielt. Gegenüber seinen früheren Werken fällt der überraschend hohe Anteil an elektronischen Sounds auf. Wobei sich die Beats und kleinen Gimmicks sehr dezent ins Klangbild einfügen, als Unterstützung von Piano und Gitarre. Im Zentrum steht Eitzels sympathische, dunkle, rauchzarte Stimme. Meist im mittleren, schleppenden Tempo gehalten, kommt aber die Singleauskopplung „Proclaim Of Joy“ ziemlich poppig und flott daher. Demgegenüber steht ein Heuler wie „Without You“ und das sanfte „Anything“. Wo ein Track wie „The Boy With The Hammer In The Paper Bag“ mit seinem Maschinenbeat an die Werke von Matt Johnsons The The erinnert, gefallen andere Songs mit einem Elvis-Costello-Touch.“Shine“ arbeitet mit einem kleinen Dancebeat und „Bitterness“ gefällt sich mit beinahe brasilianischem Rhythmus. Ein feines Werk.

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