Marlui Mirandas – 2 Ihu Kewere: Rezar
Vor drei Jahren gelang dem Afrikaner Pierre Akendengue und dem Franzosen Hughes de Courson mit LAMBARENA – BACH TO AFRICA die erstaunlich organische Mischung traditioneller Musik des multiethnischen Gabun mit der Johannespassion. Marlui Mirandas aktuelles Opus, nach ganz ähnlichem Muster gestrickt, klingt da weniger überzeugend. Für eine neue „Misa Criolla“ werden Melodien und Gesänge aus dem Amazonasgebiet in opulente aber farblose Orchesterklänge gebettet.Traditionelle Chants der Tupari, Urubu-Kaapor oder Aruá Indianer und Missionstexte aus dem 16. Jahrhundert liefern den Grundstoff für ein Kyrie, ein Credo oder ein Agnus Dei. Doch zu recht erhielt die Preisträgerin der Deutschen Schallplattenkritik 1997 nur für das Vorgängeralbum IHU – TODOS OS SONS ihre Lorbeeren. Einfühlsam und kunstvoll arrangierte sie hier die Gesänge brasilianischer Indios für westliche Ohren, ohne sie jedoch ihrer Authentizität zu berauben und schuf doch zugleich ein künstlerisch außergewöhnliches Werk. Was Ihr mit 2 IHU KEWERE: REZAR jedoch leider nicht gelungen ist.
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