Marvelous 3 – Hey! Album
Sie haben alles, was eine erfolgsorientierte, junge Band aus den Staaten ausmacht: Wilde Fönfrisuren, großflächige Tattoos, einen großkotzigen Namen und Dressmen-Qualitäten. Das sind doch die optimalen Voraussetzungen für eine weitere Alternative-Rock-Karriere à la Matchbox 20, Bush oder Goo Goo Dolls. Daß das Musikalische dabei mal wieder eher zu vernachlässigen ist, spielt keine Rolle. Hauptsache, das Image stimmt, die Radio-Stationen spielen irgendeinen Song, und das Debütalbum verkauft sich ein paar Millionen mal. Was danach mit den Herren Slug, Buten und Jayce geschieht, interessiert die Plattenfirmen genau so wenig, wie das Fördern von wirklich talentierten Bands, die sich zumindest um einen Hauch Originalität bemühen. Und genau da liegt die Misere: Im Protegieren des musikalischen Durchschnitts, in mangelnder Risikobereitschaft und in langweiligen, nichtssagenden Songs, von denen Marvelous 3 viel zu viele aufweisen. Etwa „You’re So Yesterday“,dessen Protagonistin „Kool wie email ist“. Oder auch „Freak Of The Week“, in denen sich der Sänger als Fashion-Junkie outet und Rat beim Psychoanalytiker sucht. Auch nicht schlecht sind denkwürdige Textzeilen wie „You lost your mind, I lost my keys“. Kurzum: Die lyrischen Ergüsse kann man sich ebenso sparen, wie das Songwriting. Schließlich bedienen sich die drei Musiker aus Atlanta so ungeniert bei ihren Vorbildern wie The Smithereens, Redd Kross oder dem frühen Joe Jackson, daß sie sich ein ums andere mal des plumpen Plagiats schuldig machen.
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