Mary Timony – Mountains

Entscheiden Sie selbst: Hat Mary Timony eine blendende Fantasie oder lebt sie nur zu einer ziemlich aufregenden Zeit an einem ziemlich aufregenden Ort? Zu ihrem Solo-Debüt weiß die Sängerin der Band Helium einiges zu erzählen: „Es wurde mitten im Sommer in Bostons Chinatown aufgenommen, zwischen brütenden Tauben und Männern in Cabriolets, inmitten von Geschäftsfrauen in Turnschuhen und in direkter Nachbarschaft einer Kunstgalerie voller Gras.“ Nicht zu vergessen die vier verschiedenen Bands nebenan, der Hausflur voller Echo, der gemietete weiße Jaguar, die Schlägertruppe… Szenarios für zwei James-Bond-Filme oder einen Käfig voller MTV-Narren. Wer die märchenhaften, verwickelten Rock-Geschichten der Timony in Reihen von Helium liebte, wird auf MOUN-TAINS bestens bedient Die Sängerin mit der leicht psychotischen Stimme verleiht ihren Songs die gewisse Portion Schaurigkeit. Gitarre, Viola, Flöten, immer wieder ein Piano, die Instrumente steuern auf bizarre Höhepunkte, zerfransen sich irgendwo im Stück und finden doch wieder den Faden. Du darfst auch Prog-Rock dazu sagen, oder dich einfach nur freuen: Solche Platten würden Slapp Happy heute machen.