Matisyahu, Youth
Jüdische Weisheiten im Reggae-Gewand und mit HipHop-Flow – Matisyahus sympathisch irdische Bibelstunde.
Madonna, Britney Spears und Courtney Love – sie alle bekennen sich als Kabbalistinnen zurZeit zurjüdischen Spiritualität. Mehr oder weniger freizügig und unorthodox. Ganz anders dagegen Matisyahu formally unknown as Matthew Miller. Denn der ehemalige Kiffer und Neo-Hippie hat längst wieder in den Schoß des Judentums zurückgefunden. Und er sieht heute mit seinem Rauschebart und der Kippa so aus, als ob er gerade auf dem Weg zum nächsten Talmud-Seminar ist. Doch Matisyahu ist nicht nur streng gläubig, sondern in den USA inzwischen auch ein Pop-Star. Mit seinem Mix aus Reggae und HipHop predigt er das gelobte Land namens Erde, verwandelt er den Tempelberg in einen Freiluftclub. Und das alles mit einem Bombenerfolg: allein sein Live-Album at stubb’s erlangte Goldstatus. Für sein drittes Album youth hat der New Yorker Sänger nun mit Bill Laswell als Produzenten das große Los gezogen. Laswells geschmeidiges Klangbild paßt perfekt zum entspannten Toasting und den gerappten Bekenntnissen. Und diesmal greift Matisyahu sogar zur klassischen Singer-Songwriter-Fibel ä la Billy Bragg („What Im Fighting For“), zum Vocoder („Jerusalem“! und zu Paul Simon’scher Pop-Afrikanistik („Ancient Lullaby“). Das besitzt alles allein deshalb einen unterhaltsamen Charme, weil der 26jährige in seinen Lyrics mit beiden Füßen mitten im Diesseits steht und nicht wie Deutschlands Oberpriester Xavier Naidoo nach Gottes Sternenhimmel und Händen zu greifen versucht.
www.matisyahu.org
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