Matt Sweeney & Bonnie „Prince“ Billy – Superwolf :: Herz der Finsternis

Nein, Matt Sweeney hat bis jetzt noch nicht sehr viel falsch gemacht. Er war Mitglied der mittlerweile pensionierten Guided By Voices, er war der Gründer der Post-Hardcore-Indie-Band Chavez, die Mitte der Neunziger zwei Spielzeiten lang als heißester Scheiß gehandelt wurde. Nur einmal geriet Sweeney auf Abwege, als er als Gitarrist Billy Corgans (Gott sei Dank kurzlebiger) Indie-Supergroup Zwan beitrat. Dort wurde die Begabung von an sich guten Menschen, die früher bei an sich guten Bands wie Slint und Tortoise spielten, platt gewalzt von Corgans Riesenego und seiner Sucht nach dickärschigen Gitarren, letzt macht Sweeney wieder alles richtig, geht mit Bonnie „Prince“ Billy ins Studio für eine -wie es heißt – „true collaboration „. Sweeney lieferte die Musik, Will Oldham die Texte, obwohl die Musik zu 100 Prozent nach Oldham klingt und nicht nach Chavez oder Guided By Voices. SUPERWOLF ist ein Bonnie“Prince“-Billy-Album, das da weitermacht, wo das Meisterwerk MASTER AND EVERYONE 2003 aufgehört hat. Bei Songs, die Geschichten erzählen, tragische, traurige Geschichten, bei fragilen semi-akustischen Arrangements, mit einer elektrischen Gitarre, die Ambience verbreitet, keine Riffs (bis auf diesen einen Prog-Rock- Ausbruch in „Goat And Ram“), mit wunderbar brüchigem (zweistimmigem) Gesang und einer Musik, die Blues ist und dann doch irgendwie nicht. Diese Songs würde man gerne zärtelnd nennen, wären sie nicht durchdrungen von unendlichem Schmerz, von tiefer Resignation, von unermesslicher Hoffnungslosigkeit. Weil gute Songs genau aus diesen Bestandteilen gebaut werden, nominieren wir „Bed Is ForSleeping“ und „I Gave You“ schon mal für die Kategorie „Bester Song des Jahres“.

VÖ: 17.1.

WordUp: „I’d give you a dream/And you’d only wake from it/Now I never go to sleep again“ (aus „I Gave You“)

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