Mattafix – Rhythms & Hymns

Dafür, dass sich Marion Roudette ständig öffentlich über Fragen nach seinem Vater aufregt, macht er ihm musikalisch ganz schöne Avancen. „Shake Your Limbs“, Opener des zweiten Mattafix-Albums, erinnert allein schon vom Basslauf her an Massive Attacks „Safe From Harm“ (der ja von Billy Cobham abgekupfert war, das nur der Vollständigkeit halber). Zur Zeit der Entstehung dieses Klassikers war McVey ein assoziiertes Mitglied des Kollektivs aus Bristol. Hört man bei Mattafix weiter zu, fällt natürlich sofort Roudettes Samtfalsett auf, bei dem man sich unweigerlich an „7 Seconds“ von Neneh Cherry und Youssou N’Dour erinnert fühlt. Cherry ist bekanntlich Roudettes Stiefmutter. Das muss Mattafix nicht schaden. Ihr Zweitling will auf jeden Fall packender als das Debüt Signs Of A Struggle sein. Tatsächlich steckt in fast jedem Stück etwas, das diesem Pep gibt. So ein rhythmisch rockendes Ding wie „Gotta Lose“ zum Beispiel hat sich das Duo noch nicht zugetraut. Die Vorlage für „Stranger Forever“ könnte der Electro-Ethno-Track „Masimbabele“von den Unknown Cases sein. Natürlich decken Roudette und Klangbastler Preteesh Hirji auch alle Flavours aus dem karibischen Raum ab und machen sich dazu Gedanken über Krieg. Armut und Unterdrückung. Alles schön und gut. Doch unterdem Strich bleibt ihre Musik harmlos. Nehmen wir den Abschlusstrack „Far From Over“. Wennmanesgut meint, könnte man ihn in die Nähe der frühen Everything But The Girl rücken. Man kann dazu aber auch einfach wegnicken.

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