Max Herre – Ein geschenkter Tag
SongWriter-Rock, der Referenzpfosten wie Udo Lindenberg mit einer Schippe Soul vereint. „Anna“, oh „Anna“! Zumindest beim Rezensenten baute dieser Song seinerzeit einen Wall aus Hass gegenüber allem auf, was mit dem Freundeskreis zu tun hatte. Das war so weich, so weinerlich, so waldorfschulig. Max Herre ist nach wie vor Bestandsverwalter einer enormen Gefühligkeit, die sich aber etwas weniger direkt äußert als früher. In Stücken wie „Staub“ und „Weg von hier“ versucht er sich nicht mehr an Biografischem, sondern an allgemeingültigen Lebensbetrachtungen, die in ein gar nicht so untightes Bett aus Soul, Funk und ein bisschen Southern Rock gelegt „werden. Die betonte und durchaus sympathische Schnoddrigkeit im Duktus, dieses easy „Berliner Gehwege im Sommer“-Gefühl führt manchmal zu einer gewissen inhaltlichen Redundanz. Denn auch wenn Herre Lindenberg covert („Wir wollen doch einfach nur zusammen sein“) – er ist’s nicht, ihm fehlt oft die Gebrochenheit.
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