MC Solaar – Paradisiaque
Weg von amerikanischen Eastcoast-Westcoast-Grabenkämpfen, abseits der oft tödlichen Mesalliancen aus Show und Showdown: Paris liegt, wie eigentlich ganz Europa, an der Peripherie der Hiphop-Landkarte. Aber auch in den Banlieues der französischen Kapitale entdeckten die Marginalisierten, die jugendlichen Einwanderer, schließlich HipHop als Artikulationsmöglichkeit. Unbefangener als ihre amerikanischen Kollegen konnten sie sich den Jazz zu eigen machen – und führten paradoxerweise die Ströme von afroamerikanischer Musik und das Fließen der Spoken Words so entspannt zusammen, wie es aus Amerika noch nicht überliefert wurde. Gilles Peterson, Talktng Loud- Mastermind, machte Protagonisten des frankophonen HipHop wie MC Solaar zu den Hochzeiten von Acid Jazz bekannt. Lässige Gesten statt kraftmeiernder Posen, sanfter Flow statt schrillem Hardcore kennzeichnen auch das dritte Album PARADISIAOUE von MC Solaar, einem der Protagonisten derFrankophonieim HipHop. Träger für die lässig in französischer Sprachmelodie dahinservierten Lyrics sind auf dem neuen Langspieler Samples aus Fusion-Jazz, Club-Soul oder Disco-Sounds. Behalten hat das neue Ding zwar den Swing, vermissen kann man Kontrabaß und Jazzpiano-denn Flanger-Gitarren und Synthesizer strahlen den Old-Fashioned-Charme dieser Instrumente nur bedingt aus.
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