McGod And The Peoples Band – Kenken

Ein Beispiel dafür, daß auch in Afrika die Entwicklung viel komplexer ist, als es die groben Raster der Folklore- und Weltmusikkonsumenten zulassen: Während die hiesigen Fans des ghanaischen Highlife die „reine“ Form dieser (z.B. von A.B. Crentsil) bevorzugen, räumen in Ghana diejenigen Aufnahmen ab, die, oft recht schematisch, mit knallenden Syndrums und Sequencern Rhythmik und Melodie von Reggae und Disco dazumischen.

Ironischerweise entstand dieser Stil in den frühen 80er Jahren in Berlin (die Pioniere waren George Darko und die Gruppe Kantata). Zu allem Überfluß verlegte der Name, der ihm gegeben wurde, den Ort auch noch nach Hamburg, daher: „Burger-Highlife“. Hauptsache, es kommt aus Deutschland.

KENKEN, McGods drittes – und bestes in der Bundesrepublik produziertes Album, wird denn auch in Ghana mehr Beachtung finden als hierzulande. Es ist zwar weniger monoton als die meisten anderen Vertreter des Genres, doch dessen Grenzen sind einfach zu eng. Ein Stück aber, „Zulu Soca“, ist ein echter Fetzer, der auf jede Playlist der Servicewellen gehört: eine raffiniert mit mehreren dutzend Samples angereicherte Afro-Calypso-Nummer, deren Backing-Track schon einmal zum Einsatz gekommen ist; bei Kevin Coynes vier Jahre alter Single „Happy Holiday“. (Nur auf LP)