Meat Loaf – Bat Out Of Hell

Wohlan, eine Platte, die man schon mal gehört hat: vor zehn, vor fünf und vor fünfzehn Jahren. Halt, dies hier ist keine Wiederveröffentlichung, sondern ein Debütalbum von Ende ’77. Was „Bat Out Of Hell“ so sehr bekannt erscheinen läßt, sind die Zitate aus vergangenen Zeiten, als Pop und Rock noch eins waren, die Electric Pruners, Righteous Brothers, Keith West & Tomorrow oder Spirit in den Hitlisten geisterten und überhaupt ……

Und doch keine LP für Nostalgiker, sondern schlicht ein kleines Meisterwerk, wie es derart zeitlos und exquisit nur selten aufgetischt wird. Wer Meat Loaf ist, weiß selbst die Plattenfirma nicht – aber er singt mit verdammt strapazierfähigen Stimmbändern; Komponist Jim Steinmann dürfte ebenso unbekannt sein wie die meisten anderen Musiker dieses Albums, außei… ja, und da klickt’s dann doch ein bißchen: Das Philadelphia Orchestra, das kennt man entfernt, John Wilcox und Kasim Sultan sogar gut, denn die spielen in der Band desjenigen, der diesem Juwel einen deutlichen Stempel aufdrückte: Todd Rundgren. Und da Rundgren ’ne schnittige Gitarre spielt, zudem alle Studioknöpfe kennt und die Popmusik der letzten anderthalb Jahrzehnte aus dem Ärmel schütteln kann, braucht sich wirklich niemand zu wundern, warum diese Scheibe derart höllisch losgeht. Näher beschreiben will ich die Musik gar nicht; sie enthält beinah‘ alles und das auch noch viel schöner. Überwältigend sind die Intensität und der Ausstoß an Energie, und anspielen sollte man den Titelsong oder „Paradise By The Dashboard Light“ oder „You Took The Words…“ Und überhaupt sollte man sich freuen, daß es sowas noch gibt….