Mecca Normal – Who Shot Elvis?

Jean Smith, David Lester und die ewigen Mysterien des Rock’n’Roll. Zum 20. Todestag des Kings widmet sich das kanadisch-neuseeländische Duo der (Un-)Sinnigkeit des grotesken Personenkults. Elvis steht für amerikanischen Größenwahn, für Trash-Kultur, Plastik und Fettleibigkeit. Und genau das ist auch Gegenstand des ersten Konzept-Albums in der Discographie von Mecca Normal: die Historie der USA, die eigentlich keine ist. Dabei präsentiert sich das Duo nicht nur als Quartett (mit Dylan-Drummer Charlie Quintana und Gitarrist Duane Crone), sondern auch weitaus expressiver, als in der jüngsten Vergangenheit. Stimmlich stark an Sinead O’Connor oder Polly Harvey erinnernd, schwelgen die Vier in sprödem Folk, fragmentarischen Blues-Adaptionen und sphärischen Tagträumen. Sinistre Poetik paart sich mit akustischem Wohlklang, beklemmenden Noise-Passagen oder dissonanten Jams. Produziert von Kiwi-Legende Peter Jefferies (Dead C, This Kind Of Punishment) ist die behäbige Selbstgefälligkeit früherer Werke einem rockistischen Songwriter-Ansatz gewichen, der Mecca Normal weitaus besser zu Gesicht steht.