Medeski Martin & Wood – Combustication Remix EP
Eigentlich dachte man ja, daß Orgeltrios hoffnungslos out sind. Was Leute wie Jimmy Smith, Groove Holmes und Jimmy McGriff einst in diesem Format musizierten, schien unwiederbringlich vorbei. Doch dann wurden wir von John Medeski (Hammond B-3), Chris Wood (Bass) und Billy Martin (Schlagzeug) eines Besseren belehrt. Die Neuerer ließen die Dreiergruppierung wieder aufleben, indem sie den klassischen Kontext um heutige Elemente erweiterten. Aus hawaiianischer Volksmusik, Latin- bzw. Funk-Rhythmen, Free Jazz-Freiheiten, Sample-Splittem und Ethno-Einschüben erschufen sie einen fesselnden postmodernen Jazzsound, der auch im angrenzenden HipHop- und J Dance-Bezirk viel Zuspruch fand. Jetzt haben angesagte Remix-Rastellis sechs Tracks des Blue Note-Debüts COMBUSTICA-TION einer Nachbetrachtung an der Mixerkonsole unterzogen und dabei interessante neue Aspekte des Ausgangsmaterials zutage gefördert. So wurde „Hey-Hee-Hi-Ho“ von Uly B mit hinzugefügten Sound-Schnipseln auf Tanztauglichkeit getrimmt. Guru von Gang Starr legte über die Vorlage von „Whatever Happened To Gus“ rollende Rap-Reime. DJ Logic hat „Start-Stop“ mit Scratching-Effekten und Sphären-Sounds in Richtung TripHop weiterentwickelt. „Nocturne“ wurde von Automator in ein Experimentalstück voller geräuschhafter Dissonanzen verwandelt. Yuka Honda verlieh „Sugar Craft“ mit Acid Jazz-Anleihen unbeschwert fließende Vibes. Und Maestro Bill Laswell schließlich machte aus „Satan’s Church Of Hypnotized Logic“ eine zehnminütige Dub-Symphonie. Lauter fruchtbare Versuchsanordnungen zwischen Jazz und Elektronik.
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