Megadeth – Cryptic Writing
Seit 14 Jahren halten die Herren Mustaine und Ellefson das Metal-Fähnchen in den Wind. Und der bläst ihnen immer kälter ins Gesicht. Seit Ende der Haarspray-Ära gehört das Quartett um ex-Metallica-Gitarrist Dave Mustaine zu den wenigen Überlebenden eines Genres, das den jungen Wilden des Industrial- und Hardcore-Zirkels nicht viel mehr als dicke Bäuche und lichtes Haar entgegenzusetzen hat. Doch Megadeth haben genug Verstand, um die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Sie schreiben gute Songs, bemühen sich um eine kreative Entwicklung des Heavy Metal und sind unschlagbar, wenn es um zynische, soziopolitische Texte geht. Metal mit Hirn, Fingerspitzengefühl und spitzer Feder: Aggressiv, stimulierend, griffig. Ihr siebtes Album CRYPTIC WRITING vereint denn auch Einflüsse aus Blues, Jazz, Fusion, Punk, Speed und Thrash, immer versehen mit höllischen Gitarren-Licks und peitschenden Drums. Aufgenommen im Country-Mekka Nashville, zerfällt das Material in die bewährten Lager: epische Rocker („Secret Place“), Radio-kompatibles im Pop-Formt („Almost Honest“) und kurze Punk-Ditties („F.F.F.“). Dominiert von Mustaine’s nöligem Gesang, den charakteristischen Hooks und dichten, pulsierenden Rhythmen bietet CRYPTIC WRITING alles, was man an ihnen kennt und schätzt. Nicht mehr, nicht weniger.
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