Megadeth – Risk
Alle Jahre wieder beglückt uns Dave Mustaine mit epischen Hardrock-Alben.die in erster Linie durch ihre mustergültige Produktion glänzen. Das gilt auch für RISK, das einmal mehr unter der Regie von Dan Huff entstand. Daß das Album trotzdem nicht an den ’97er Bestseller CRYP-TIC WR1TING heranreicht, hat auch ganz andere Gründe: Nicht nur, daß das Gros der Songs in abgelutschten Metal-Klischees schwelgt, die illustre Truppe versucht sich zudem an einer schwülstigen Mini-Oper namens „Time“,die in zwei Parts zerfällt“The Beginning“ und,ja, „Tne Encr.wie originell. Der Opener „Insomnia“ klingt wie ein Rip-Off der kanadischen Tea Party, wobei die fernöstlichen Anleihen von Mustaines kehligem Geröchel und wuchtigem Riff-Gewitter malträtiert werden. Die Zerstörungslust ist längst nicht mehr Dreh- und Angelpunkt der betuchten Herren. Ihnen geht es vielmehr um ein gesundes Maß an Melodie sowie den Bruch mit der eigenen Routine. Doch dazu ist Mustaine nur bedingt fähig. Läßt er sich erst mal aufs behäbige Midtempo ein, klingt er wie Metallica. Oder er bemüht in „Crush ‚Em“ einen stampfenden Disco-Rhythmus ä la Kiss, vergeht sich bei „The Doctor Is Calling“ an Black Sabbath und bei „Wanderlust“ an Bon Jovi. Was soll dieses krampfhafte Orientieren an erklärten Branchenführern? Steckt Mustaine in der Midlife Crisis? Erlitt er das gleiche Schicksal wie Austin Powers, der sein Mojo verloren hat? Oder fällt ihm am Ende nichts mehr ein?
Mehr News und Stories