Men In Black

Sollte es unmöglich sein, in diesen Tagen einem Film zu entgehen, dann ist es MEN IN BLACK, Hollywoods diesjährige Antwort auf „Independence Day“. Aber einmal abgesehen davon, daß Barry Sonnenfelds Variante einer Invasion Außerirdischer im kleinen Finger mehr Pfiff, Stil und Intelligenz hat als Roland Emmerichs biblisches Katastrophen-Szenario, ähnelt die SF-Komödie über schwarzgekleidete Sonderagenten, deren Aufgabe es ist, die Identität intergalaktischer Erd-Einwanderer zu schützen und über die Stränge schlagende außerirdische Mitbürger in die Schranken zu weisen, eher einer Mischung aus „Ghostbusters“ und „Mars Attacks!“, durch die sich ein feiner Strom von Jahrtausendwende-Paranoia zieht. Tommy Lee Jones ist in trockener Hochform als Alien-Spezialist, der seit Jahren die USA durchkämmt, um illegale Außerirdische wieder in die Umlaufbahn zu befördern, und in seiner Karriere schon so viel Bizarres erlebt hat, daß sich sein Pulsschlag auch in prekären Situationen nicht erhöht. An seiner Seite darf Will Smith als schwarzer Mann in Schwarz die Verwunderung über das Gezeigte mit dem Publikum teilen, denn die Spezialeffekte, mit denen die bizarrsten Aliens auf die Straßen von New York gezaubert wurden, sind in der Tat berauschend. Besser noch ist das Drehbuch. In Akkordarbeit produziert es launige Oneliner, die Dennis Rodman und Michael Jackson als nicht von dieser Erde entlarven und den wahren Grund für die Existenz von Mikrowellenherden erklären. „MIB“ wäre ein noch fulminanterer Spaß, hätten „Batman & Robin“, „Dante’s Peak“ und „Speed 2“ nicht unsere Sinne geschärft, eiskalt durchkonzipierte Erfolgsmaschinen zu entlarven. Und so fehlt der stets famos aussehenden Comicverfilmung jenes Quentchen Seele, das sie ein durchschlagendes Vergnügen hätte sein lassen können.