Meredith Brooks – Bad Bad One

Mitte der Neunziger war die große Zeit der Powerfrauen, damals gelang es der Musikindustrie, Namen wie Alanis Morissette, Sheryl Crow und Fiona Apple in den Orbit der Stars zu katapultieren. Auch Meredith Brooks profitierte vom Interesse an selbstbewussten Rockerinnen, ihr Superseller „Bitch“ läuft heute noch auf den Wellen der Hitradios, das zugehörige Album Blurring The Edges verkaufte stolze vier Millionen Stück. Die Frau aus Oregon tourte mit dem feministischen „Lilith Fair“-Festival und den Rolling Stones, sie schwamm auf dem Kamm der Erfolgswelle. Halten konnte sie sich da oben nicht, genau wie ihre Kolleginnen. Das Nachfolgealbum Deconstruction endete unter ferner liefen. Ob das aktuelle dritte Album an die goldenen Zeiten anknüpfen kann, scheint höchst zweifelhaft. Hauptkritikpunkt ist das Dahinplätschern der seichten Songs, egal ob Beatbox oder menschlicher Trommler, die Rhythmen wirken lasch und einfallslos. Auch die Gitarren setzen keine Akzente, das bleibt dann allein der Stimme von Meredith Brooks überlassen. Die zeigt immerhin etwas mehr Profil, mal erinnert sie an Sixties-Ikone Melanie, mal an Frau Morissette, doch leider bieten die blassen Kompositionen nur wenig Möglichkeiten, ihr Talent effektvoll einzusetzen. Am Ende bleibt der Eindruck eines matten Pop-Albums, dessen Lieder, bei aller kunsthandwerklichen Qualität, sich gleichen wie ein Ei dem anderen.

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