Metric

Pagans In Vegas

MMI/Rough Trade VÖ: 18. September 2015

Nur Emily Haines verhindert den totalen Absturz des 80s-seligen Poprock.

Schon immer stehen Metric im Spannungsfeld von Vergangenheit und Zukunft. Das letzte Album, SYNTHETICA, wurde von den italienischen Futuristen beeinflusst, PAGANS IN VEGAS zeigt auf dem Cover das Hotel Chisca in Memphis, in dem Elvis erstmals fürs Radio interviewt wurde. Parallel zum Album gibt es nun eine App fürs Smartphone; die erste Single, „The Shade“, kann man über die Homepage als Tape bestellen. Die Kanadier blicken damit auf eine Zeit zurück, als man optimistisch in die Zukunft schaute.

Und so klingt das meis­te auf PAGANS IN VEGAS nach Poprock aus den 80ern, als Drumcomputer und scharfkantige Gitarren ganz gut zusammengingen. Star der Show ist Sängerin Emily Haines, die ihre Band sehr souverän und mit vielen Rollen durch die Songs leitet. Ihre Präsenz ist wichtig, denn ohne gute Stimme würden diese Stücke Schiffbruch erleiden: Synthiepop wie „Cascades“ bekommen sogar Chvrches besser hin, „For Kicks“ lässt Brandon Flowers’ Discofox-Füße zucken, „Too Bad, So Sad“ kombiniert Keyboard-Boogie-Woogie mit harten Gitarren: Die alten US-Wave-Rocker Wall Of Voodoo hatten mal ein Händchen für diesen Wahnsinn – bei Metric wirkt das albern.