Metro – New Love

Es ist leicht zu behaupten, man sei der Zeit voraus, wenn der Erfolg sich nicht einstellt. Peter Godwin, Sänger, Gitarrist und Keyboardmann der Band, prophezeiht Metro ein Schicksal als Rock-Märtyrer, und das dümmliche Info der Schallplattenfirma macht die Punks, die Kritiker und das Publikum gleichermaßen für den schleppenden Erfolg der Band verantwortlich.

Metro ist nicht übel. Aber: um der Zeit jemals so vorauszueilen wie Ultravox oder Roxy Music es einmal fertigbrachten (deutlich hörbarGodwins Idole), müssen sich die Jungs von Metro beeilen. Diese zweite LP von ihnen zeigt zwar ansatzweise eine Idee, wird jedoch bestimmt vom Widerstreit zwischen konventioneller, melodiöser Rockmusik und geliehenen Extravaganzen a la John Foxx und Brian Eno (zu Zeiten von Roxy). Kennt man den Anspruch, der dahinter steht, nämlich die Zukunftsmusik der Großstädte zu spielen, bleibt man enttäuscht auf der Strecke, und zwar schon jetzt und nicht erst in den avisierten 80ern.

Schade, daß die Gruppe aus ihren Fähigkeiten noch kein schlüssiges Konzept ziehen konnte. Manche Songs sind ganz gelungen, andere bauen ab. Das Spiel mit der Dekadenz bleibt inkonsquent, und die Sache mit den harmony lines hat Bram Tchaikovsky nun wieder besser drauf. Ja, es ist schwer, so kurz vor Toresschluß noch eine Fahrkarte in die 80er Jahre zu ergattern.