Metti Una Bossa A Cena 2 :: Easy Listening

Als Cinecitta noch mächtige Kassenknüller hervorbrachte, erlebten auch Italiens Soundtrack-Spezialisten ihre Blütezeit. Vor allem Samba und Bossa hatten es den Klangwerkern vom Apennin angetan, womit sie selbstverständlich nicht allein dastanden. Der US-Saxofonist Stan Getz hatte mit dem Album „Jazz Samba“ den Startschuss abgefeuert, und plötzlich galt die Kombination aus Jazz oder Pop mit lateinamerikanischen Rhythmen als das heißeste Ding gleich nach dem Minirock. Zahllose Italo-Filme wurden mit derlei Klängen hinterlegt, doch die leichte Muse funktionierte nicht nur als Geräuschkulisse für die Leinwand, sondern auch als Lounge Music und dezenter Partysound. Wer weiße Plastik-Sitzeier mit orangefarbenen Polstern furchtbar hip findet, der kommt auch bei METTI UNA BOSSA A CENA 2 auf seine Kosten: 16 Exemplare der Spezies Schubiduba-Bossa-Nova erheben jede Fahrstuhlfahrt zum unvergleichlichen Erlebnis.Trendtechnisch betrachtet kommt die Compilation einige Jahre zu spät, doch wen das nicht stört, der wird mit musikalischen Unaufdringlichkeiten erster Güteklasse belohnt: Songtitel wie „Lollipop“ oder „C’e piu Samba“ sagen mehr als tausend Worte.

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