Michael Stemmer – Western Movie Composers
Was wäre die Totale vom Monument Valley ohne die bombastisch-bedrohlichen Orchesterklänge, die vom bevorstehenden Indianerüberfall auf die Postkutsche nach Lordsburg künden? — richtig: nur die Hälfte wert. Auch im Western macht der Ton die Musik. Und der Berliner Michael Stemmer (Jahrgang 1953) hat sich die Mühe gemacht, die Soundtrack-Komponisten von 2006 Cowboyfilmen, die in Deutschland in diesem Jahrhundert gezeigt wurden, aufzulisten. Der Hauptteil seines Nachschlagwerks ordnet 652 Komponisten von A bis Z. Die Werkverzeichnisse nennen den Film mit Produktionsjahr, Originaltitel und Regisseur und unter der Überschrift „Recorded Music“ eine Übersicht über Tonträger mit der Filmmusik. Neben Soundtrack-Koryphäen wie Ennio Morricone (auf mehr als 20 Seiten vertreten) oder Max Steiner (der für Regisseure wie Michael Curtiz, Raoul Walsh oder John Ford komponiert hat) oder den Kultklängen des Martin Böttcher (‚Winnetou‘) gibt es natürlich reichlich obskure Namen wie den von Ivan Vandor, der die Musik für den Italo-C-Western ‚Töte, Django‘ (1966) geschrieben hat. Und daß selbst Neil Young als ein „Western Movie Composer“ gelistet ist (mit seinem Soundtrack zum Jim Jarmusch-Film ‚Dead Man‘), zeugt von der Akribie, mit der Michael Stemmer sein Werk angegangen ist. WESTERN MOVIE COMPOSERS ist eine beispiellose Fleißarbeit von und für Statistiker. Was aber nicht verwundert: der Autor ist hauptberuflich Verwaltungsbeamter.
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