Midlake – The Courage Of Others :: VÖ: 29.1.

Das neue Album von Midlake ist ein Fall fürs Blind Date. Wer die Augen schließt, wird bei den elf Songs vielleicht an Pentangle, Steeleye Span oder Fairport Convention denken, an den Aufbruch der Britfolkszene Ende der 1960er, Anfang der 1970er -— weniger an Texas 2010. Aufbruch hieß damals back to the roots, zum Finale der Sixties suchte nicht nur Bob Dylan den Weg zurück zur Einfachheit, junge, vielversprechende Bands vergewisserten sich ihrer Herkunft in Traditionals und Liedern zu Gitarre, Fidel und Flöte. Womit wir bei Midlake wären.

Die Texaner sehnsüchteln in den Texturen des Folkrock einer anderen Welt entgegen, ihre Songs handeln vom Verlust der Unschuld („Children Of The Ground“) und den Unbilden der Industrialisierung („Core Of Nature“). Auf dem Vorgänger THE TRIAL OF VAN OCCUPANTHER (2006) hatten Midlake mit hochklassischen Folk- und Rockelementen gearbeitet, sich an Pianosongs aus der MOR-Klasse gewagt (und Vergleiche mit Mercury Rev und den Flaming Lips provoziert).

THE COURAGE OF OTHERS ist ein weiterer Schritt zurück und in die tieferen Schichten des Folkrock, ein langer warmer Strom, der unsere Sinne meditativ umspült, nur hin und wieder Tempo aufnimmt und hier und da fast zum Stehen kommt. Man wird nachher kaum einen Track herausheben können, aber THE COURAGE OF OTHERS sofort noch einmal abspielen wollen.

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