Midnightoil – Black Fella White Fella
Vor sechs Jahren tourten Peter Garrett und seine Mannen durch die Tiefen des australischen Hinterlandes: Kleine Clubs und improvisiert wirkende Open-Airs gaben Midnight Oil den passenden Rahmen, ihrem Ruf eine druckvolle Live-Combo zu sein, gerecht zu werden. Titel wie „Best Of Both Worlds“, „Helps Me Helps You“ oder das unvermeidliche „Beds Are Burning“ — letzteres gar im Doppelpack — versprühen Leidenschaft und Energie. Besagte Tournee hatte jedoch einen tiefgreifenderen Hintergrund als schweißtreibenden Rock ’n‘ Roll: Die „Aussöhnung“ mit den australischen Ureinwohnern. Midnight Oil spielten für und mit Aborigines — eine Art Solidaritätserklärung mit einem geschundenen Volk. Gespräche mit den Stammesältesten und Impressionen von Land und Leuten liegen zwischen den Titeln verstreut, doch von Kulturreportage a la „3. Programm“ kann keine Rede sein. Von einem exotischen Urlaubsvideo erst recht nicht. Weder hohle Betroffenheitsposen noch mahnende Zeigefinger nerven den Zuschauer: Trotz ernstem Hintergrund haben „Black Feilas“ und „White Fellas“ gemeinsam eine Menge Spaß.
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