Pierrot Le Fou/Alive

Zwei spröde Moritaten aus der Wüste mit dem jungen Jack Nicholson

Zwar wird immer wieder behauptet, der Western sei mausetot, doch angesichts von „True Grit“ und Quentin Tarantinos momentaner Arbeit an „Django Unchained“ muss der finale Rettungsschuss wohl noch einmal verschoben werden. Tarantino ist es auch, dessen Verdikt auf dem Back-Cover dieser DVD-Box prangt: „Wenn es jemals ein Regisseur verdient hat, wiederentdeckt zu werden, dann ist das Monte Hellman.“ Wozu „The Shooting“ und „Ride In The Whirlwind“, gedreht 1966 und coproduziert von Jack Nicholson, ihren Beitrag leisten können. In den USA roch der Western damals tatsächlich etwas streng, die originelleren Stilübungen kamen Mitte der 60er-Jahre aus Italien, doch Hellman versuchte sich als Neuerer im eigenen Land. Vom Spaghetti-Western übernahm er bei seinen beiden Low-Budget-Produktionen zwar das erbarmungslose Wüsten-Szenario, sparte sich aber das Pathos, den Zynismus und die aufgedonnerte Musik – „The Shooting“ ist unsentimental, weitgehend effektfrei und von fast bedrohlicher Kargheit, was dem US-Publikum seinerzeit missfiel. In Frankreich hingegen feierte man das Werk als „existenzialistisch“. „Ride In The Whirlwind“ ist formal konventioneller ausgefallen und präsentiert Hellman sowie Co-Autor Nicholson als geradlinige Geschichtenerzähler.