Miles – The Day I Vanished

Pop-Musik ist schön. Und mal ehrlich: Schwärmen wir nicht alle für zuckerfreie Melodien, die sich süß in den Gehörgang hängen? Tobias, Rene,Gilbert und Andreas tun das jedenfalls. Die vier kommen aus Würzburg, nennen sich Miles, doch was sie machen, ist 1.60g mal besser als das musikalische Kilometerfressen einer durchschnittlichen Provinzkapelle. Die vier müssen ziemlich schlau sein. Deshalb wissen sie auch, daß zuviel Dur leicht nach Bon Jovi klingt. Zuviel Moll dagegen kein Schwein interessiert. Die echte Pop-Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen – und Miles versuchen herzergreifend fleißig die Spannung zwischen luftiger Leichtigkeit und kernigem Zupacken aufrecht zu halten. Da gibt es schwärmerischen Falsett-Gesang, eine kumpelhafte Rhythmus-Gruppe und eine Gitarre, die die Akkorde so allerliebst aneinander reiht, daß man den Mann hinter ihr einfach knutschen möchte. Wem das zu inbrünstig vorkommt, der soll unbesorgt sein. Produziert haben nämlich Mario Thaler und O.L.A.F. Opal. Und die haben schließlich schon bei The Notwist und Naked Lunch für die nötige, coole Underground-Attitüde gesorgt.