Ministry – Animositisomina
Es ist ja doch alles nur Show da draußen, und die Rolling Stones sind zusammen über 1000 Jahre alt. Also schwingen sich Acidhead Al Jourgensen und Paul Barker eben ein weiteres Mal auf ihre Höllenmaschinen, um Marilyn Manson wenigstens den Puderzucker vom großen Kuchen zu pusten, den der ansonsten wieder ganz alleine verputzt. Vorbei ist allerdings die Zeit, in der Ministry dem Mainstream den breiten Arsch küssten sie taten es freilich nur selten, und dann war das auch eher ein Biss als ein Kuss: Animositisomina ist Industrial Rock as Industrial Rock can be! Dünn und laut und unbarmherzig in seiner entmenschten Funktionalität im Reich der totalitären, digitalen, verdichteten Riffs, ein Blutrausch im Orchestergraben, wie von bloßen Fäusten erzeugter Krawall, jede Menge Hall, weit und breit kein Hallelujah. Wer da Innovationen fordert, wird nächstens wohl auch noch AC/DC zu einer „MTV Unplugged“-Session überreden wollen. Aufgeben sollte man die Suche allerdings nicht ganz: „Shove“ zum Beispiel vermittelt glaubhaft den Eindruck totaler Isolation, wie das dereinst Joy Divison zu hoher Kunstfertigkeit gebracht haben. Der Rocker „The Light Pours Out Of Me“ aus der Feder von Magazine kommt dann ganz und gar ohne künstliche Beatmung und Elektroschock-Therapie durch, und das aus den Fugen fahrende „Stolen“ vermittelt für ein paar breakgeschüttelte Patterns, warum die Young Gods aus der Schweiz schon immer die zwingendere, weitaus kreativere Industrial-Rock-Kapelleals Ministry waren. www.animositisomina.com
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