Mobb Deep – Murda Muzik
Seit ihrem 95er-Genickschlag THE INFAMOUS MOBB DEEP sind Havoc und Prodigy, zwei Rapper aus Queens, in der Szene berüchtigt. Mystische Lyrics mit Wu-Tang-Wendungen, Sprenkel entspannter Jazziness und harte, aber nicht überharte Attitüde sind ihre Markenzeichen. Hier laufen sie Amok. Die Atmo in den Songs ist stockfinster,finsterer könnte sie in Gruft, Grube oder Verließ nicht sein. Ausgehend davon schmieden sie einen misanthropischen Reim nach dem anderen. „Nobody likes me, everybody hates me, so I gotta pack my gun“ ist noch einer der moderateren. Richtig wüst wird es in „Fuck That Bitch“, „Hoe Gonna Be A Hoe“ oder „Guns, Money, Pussy“. Es ist das alte Gangsta-Lied, dem Havoc und Prodigy nun fast komplett verfallen sind. Warum sie sich freiwillig auf dieses Niveau begeben, ist unverständlich. Daß die HipHop-Szene inzwischen wieder Handwerk und Köpfchen einsetzt, scheint ihnen völlig verborgen geblieben zu sein. Sicher, die Realität in den Wohnprojekten New Yorks ist alles andere als angenehm. Die zwei Rapper sagen nur, wie es ist. Aber ein bißchen mehr Magie und Ideenreichtum hätte man sich schon gewünscht. So ist das alles nur noch Mobb, nicht mehr Deep.
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