Moebius Plank Neumeier – Zero Set
Drei Legenden erfinden vor der Zeit den Techno. Wer denn nun Techno erfunden hat, das ist eine Frage mit vielen Antworten. Eine heißt ZERO SET. Denn als sich Produzentenlegende Conny Plank, Elektronikpionier Dieter Moebius (Cluster) und Krautrockschlagzeuger Mani Neumeier (Guru Guru) 1983 in Planks Studio am Rande Kölns einschlössen, nahmen sie sechs Tracks auf, die heute, in der Rückschau, wie eine Blaupause wirken für die Musik, die in den 90er Jahren die Clubs beherrschte. Neu meier spielt so stoisch, als wollte er eine Rhythmusmaschine frustrieren, während Plank und Moebius ein bis heute erstaunlich fantasievolles Arsenal an Klängen abfeuern. Hier wird Musik zum Rätsel: Es quietscht und quiekt, pluckert und tuckert, wabert und wallt. Die Einflüsse stammen aus der Avantgarde, aus Afrika und auch schon mal von der Weide. Dann wiehert etwas, vielleicht ja sogar ein Pferd. Aber es werden auch Flaschen malträtiert und anderes, längst nicht mehr zu identifizierendes Gerät. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Plank auf der Suche nach abseitigen Ursprungsklängen, mit denen er seine Sampler füttern könnte, auch noch die eigene Küche durchforstet. Doch das, was er mit dieser Platte so eindrücklich vorwegnahm, durfte er selbst nicht mehr erleben: Plank starb vier Jahre nach „Zero Set“ im Alter von nur 47 Jahren.
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