Mohamed Mounir –

Musik aus Ägypten beherrscht fast die gesamte arabische Welt. Aber in einer Stadt wie Kairo sind Discos nicht weniger angesagt als die Tradition. Die 13 Songs des zur Zeit populärsten ägyptischen Sängers Mohamed Mounir, eingängig und fremdartig zugleich, verwirren aus guten Gründen. Zunächst einmal zählt er zum Volk der Nubier, das beim Bau des Assuan-Staudammes zwangsumgesiedelt wurde. In der Nubier-Folklore gibt es nicht die Vierteltonschritte, die man von arabischer Musik kennt. Wichtiger noch: Mounir ist ein traditionsverbundener Neuerer, der mit den Ex-Embryos Roman Bunka und Edgar Hofmann ins Studio ging. Mounirs Lieder, mal pathethisch, dann wieder mit sarkastischer Sozialkritik, lösen hier – wie dort zulande – ein wenig Befremden aus – um sich schnell als leicht zugängige Popmusik von ungewohnter Intensität zu erweisen.